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Sportinkontinenz? Na und?

Nässt du dir beim Training die Hose? Das kommt selbst bei Sportprofis vor ...

Urinverlust beim Sport (auch Belastungsinkontinenz oder Sportinkontinenz) tritt bei Frauen sehr häufig auf. Kaum zu glauben, aber zwischen 10 und 55 % aller Frauen zwischen 12 und 69 Jahren sind dem ausgesetzt – je nach Intensität des Sports – unter Sportinkontinenz.

Vielleicht denkst du, dass du betroffen bist, weil du älter bist, nicht fit genug oder nicht schlank genug bist und weil du nebenher ein paar Kinder in die Welt gesetzt hast. Was hältst du denn hiervon: Sportinkontinenz tritt bei – je nach Sportart – bis zu 80 % jungen, kinderlosen Spitzensportlerinnen auf. Einige medizinische Experten streiten darüber, ob Sportinkontinenz „normal“ oder nur „weit verbreitet“ ist. Für uns klingt’s, als sei es ein „normales“ Problem, wenn etwa die Hälfte aller Frauen davon betroffen ist.

Was ist denn die Ursache für Sportinkontinenz?

Hier ist eine weitere interessante Tatsache: Niemand kennt wirklich die Ursache für Sportinkontinenz bei Frauen. Es besteht hierzu noch viel Forschungsbedarf. Herkömmliche Auffassung war bis vor Kurzem, dass Sportinkontinenz eine Folge von verminderter Muskelstärke im Beckenbodenbereich ist. Eine neuere Studie hat jedoch ergeben, dass es keinen signifikanten Unterschied in der Stärke der Beckenbodenmuskulatur von untrainierten Frauen im Vergleich zu Leistungssportlerinnen gibt. Unklar ist, ob dies darauf hindeutet, dass der Beckenboden nicht erheblich gestärkt werden kann oder ob dem Problem eine völlig andere Ursache zugrunde liegt.

Da wir eigene Erfahrungen mit Sportinkontinenz haben und das Thema offen mit anderen Frauen diskutieren, vermuten wir, dass 3 Aspekte eine Rolle spielen.

Ein Faktor ist die Intensität des Trainings: nehmen wir zum Beispiel den Trampolinsport und vergleichen ihn mit Golfen oder Schwimmen.

Ein weiterer Aspekt ist der Grad der körperlichen und geistigen Erschöpfung der Sportlerin. Bei einem intensiven Training am Ende eines anstrengenden Arbeitstages ist die Wahrscheinlichkeit eines Urinverlustes wesentlicher größer als am Sonntagmorgen nach dem Frühstück. Und hier spielt vielleicht auch die oft zitierte Ausdauerkraft eine Rolle, denn Leistungssportlerinnen haben eine bessere Kondition und können länger und härter trainieren, bevor die Ermüdung einsetzt. Aber nur zu einem gewissen Punkt …

Und drittens, ausgehend von den vielen Gesprächen, die wir mit Sportlerinnen geführt haben, vermuten wir, dass auch der Monatszyklus und Hormone beitragende Faktoren für eine Sportinkontinenz sind.

Mit mehr Forschung in der Zukunft werden wir hoffentlich bald ein besseres Verständnis über die Ursachen und möglichen Behandlungen des Problems erhalten. Den Beckenboden zu stärken kann nie ein Fehler sein, aber bitte nicht enttäuscht sein, wenn dies allein nicht ausreicht.

Und wie gehen andere Frauen mit dem Thema um?

Es stimmt uns traurig, wenn wir hören, welche Auswirkungen eine Sportinkontinenz auf Frauen haben kann, sowohl auf ihr Selbstwertgefühl als auch auf ihre Wahl der Sportart. Wir wissen um Frauen, die wegen ihrer Sportinkontinenz Sport ganz und gar aufgegeben haben. Andere machen Kompromisse und meiden viele Übungen oder entscheiden sich für eine weniger intensive Sportart. Die meisten Frauen, die wir kennen, verwenden Einweg-Slipeinlagen, tragen nur schwarze Leggings, damit die Flecken nicht zu stark auffallen, oder sie trainieren einfach weniger hart, wenn es mal wieder „einer dieser Tage“ ist.

Wir sind keine Wissenschaftlerinnen oder Ärztinnen, sondern praktische Frauen, die sich der Problematik stellen und bemüht sind, praktikable Lösungen zu finden. Wir hoffen, dass wir mit unserer absorbierenden Sportunterwäsche dazu beitragen können, dass Frauen ihre Sportinkontinenz ignorieren und sich auf Wichtigeres konzentrieren: ihr Wohlbefinden, ihren Sportausgleich und ihren Spaß am Sport.

Zitierte Literatur

Lourenco, Thais Regina de Mattos, et al. 2018. Urinary incontinence in female athletes: a systematic review. National Library of Medicine. [Online] 2018. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/29552736

Ludviksdottir, Ingunn, et al. 2018. Comparison of pelvic floor muscle strength in competition-level athletes and untrained women. National Library of Medicine. [Online] 2018. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/29493531

Bø, Kari, 2004. Urinary incontinence, pelvic floor dysfunction, exercise and sport. National Library of Medicine. [Online] 2004. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/15233598

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