Wie so viele unter uns,
… legte ich unfreiwillig eine Trainingspause ein, um Kinder, Beruf und Berufswahl besser unter einen Hut zu bringen. Als ich mir endlich etwas Zeit für mich selbst nehmen konnte, stellte ich fest, dass die Körperstraffung nicht der einzige Vorteil des Trainings war. Am meisten liebte ich die Wirklichkeitsflucht, den Abstand von der Arbeit und von den täglichen Sorgen. Ich entdeckte, dass diese eine Stunde, in der ich mich voll auf meine Übungen und mich selbst konzentrierte, für meine mentale Gesundheit und mein geistiges Gleichgewicht unerlässlich war.
Es gab nur eine Sache, die mich regelmäßig davon abhielt, die mentale Befreiung zu bekommen, die ich so dringend benötigte. Das erste Mal passierte es während eines schweren Backsquat – ich pinkelte mir in die Hose. Und nicht nur ein paar Tropfen, sondern ein ziemlicher Spritzer. Ich war wie versteinert. Alles, woran ich denken konnte, waren meine kalt-nassen Leggings, durchnässte Unterwäsche und juckende Beine. Ich wollte nur so schnell wie möglich nach Hause. Zunächst verbuchte ich es als ein einmaliges Missgeschick. Aber dann passierte es wieder und wieder und wieder, auch bei anderen Übungen wie Seilspringen und Klimmzügen. Und egal wie fit und stark ich wurde, die Urinverluste kamen immer vor.